Donnerstag, 23. Oktober 2014

Outback-Uluru (Ayers Rock)

Der Ayers Rock heißt in der Aborigine Sprache Uluru und soll auch eigentlich so genannt werden. Trotzdem steht überall Ayers Rock. Dieser riesige Fels inmitten des roten Herzen Australiens ist für die Aborigines von großer Bedeutung. Die Regenbogenschlange, eines der Schöpfertiere ihrer Traumwelt haust nämlich im Inneren dieses Kolosses. In ihrer Traumwelt (was nichts mit unserem Verständnis von Träumen zu tun hat) haben verschiedene Schöpfergestalten in Form von Tier, Pflanze oder Mensch die Welt erschaffen und den Menschen das Land übergeben, als diese reif dazu waren, sich um die Natur und das Land zu sorgen. Rund um den Uluru haben die Aborigines in seinen Höhlen, Wasserlöchern und Nischen Zeremonien abgehalten, um Kontakt zu ihren Schöpferwesen aufzunehmen und vor allem über 50.000 Jahre hinweg zu halten. Im Schatten dieses Felses haben sie bei einem Feuerchen in einer Runde beisammen gesessen, die Älteren haben den Jüngeren die Sagen überliefert. Die Geschichte der Aborigines spielte sich im Grunde genommen nicht auf dem Berg, sondern rund um den Berg ab. Das versuchen die Ureinwohner den Touristen klar zu machen, indem sie sie darum beten, den Berg nicht zu besteigen, sondern lieber den Rundweg um ihn herum zu laufen. Sie sagen, das, was den Uluru ausmacht liege nicht auf dem Berg, sondern in ihm. Trotzdem existiert ein "präparierter" Aufstieg. Dieser schließt jedoch jeden Morgen um 8 Uhr, wenn die Temperatur zu früh schon bei 36 Grad liegt. Direkt neben dem Aufstieg steht ein Schild; die Aborigines bitten um Respekt für ihre Kultur und wünschen sich, dass die Touristen den Uluru nicht besteigen. Als wir dort waren, war der Aufstieg aufgrund der Hitze geschlossen. Auch, wenn er geöffnet gewesen wäre, hätten wir es aus Respekt vor der Aborigine-Kultur und der hohen Gefahr nicht getan. 36 Menschen haben hier beim Versuch des Aufstiegs ihr Leben gelassen. Es gibt wohl auch Buttons zum Anstecken, auf denen steht; We didn't climb Uluru!

Wir entschieden uns trotz der Hitze dazu, den 10,4 Kilometer langen Rundweg um den Uluru zu laufen. Der Weg war zwar recht monoton, aber immerhin können wir jetzt sagen, dass wir den Uluru von allen Seiten gesehen haben :) Gegen 11 Uhr am Vormittag hatten wir den Weg beendet und uns war nur nach einem Swimmingpool zumute. Also zurück zum Campingplatz, ein bisschen abkühlen. Abends machten wir uns wieder auf zum Uluru, um den Sonnenuntergang dort zu erleben. Hoffentlich haben wir heute mehr Glück mit dem Wetter als gestern. Aber nein... es ist wieder bewölkt. Eigentlich soll die tief stehende Sonne den Felsen in einen rötlichen Schleier hüllen. Leider sieht man davon nicht viel, wenn sich Wolken vor die Sonne schieben. Naja wir haben es zweimal versucht. War trotzdem immer wieder ein schöner Spot fürs Abendessen gewesen ;-) Beim Sonnenaufgang hatten wir mehr Glück mit dem Wetter. Schön :) ...Wenn man von den 376 anderen Touristen neben einem selbst absieht.

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