Freitag, 28. November 2014

East Coast - Whitsunday Island

Da ich gestern früh ins Bett gegangen bin, war ich heute auch früh wieder wach. Ich wollte nochmal die Chance nutzen, mich frei bewegen zu können, also war ich nochmal am Hafen joggen und dabei hab ich zwei Wasserschildkröten gesehen :) Super Start für den Tag würde ich sagen. Um 12:30 Uhr gehts für 48 Stunden aufs Segelboot, da ist dann keine große Gelegenheit mehr, sich frei zu bewegen. Laura, eine 26-jährige Französin aus meinem Zimmer wird auf dem gleichen Boot sein. Auf der "What to bring-Liste", welche wir vom Reisebüro bekommen haben, steht fett gedruckt Alkohol. Also verabredeten Laura und ich uns zum Einkaufen. Das erste Mal, dass ich vom BYO-Prinzip (Bring your own) Gebrauch mache. Einige Cafes/ Gaststätten oder eben auch Boote haben keine Schanklizenz und erlauben deshalb, dass man seinen Alkohol selbst mitbringt. Manchmal wollen die Betreiber daran aber auch noch Geld verdienen und erheben eine Gebühr dafür, dass man seinen eigenen Kram mitbringt^^ Wie auch immer. Laura und ich haben mittlerweile unser großes Gepäck im Reisebüro abgegeben, man darf nämlich nur eine kleine Tasche mit aufs Boot nehmen und stehen jetzt im Bottleshop. Und was kaufen wir nun ein? Wir entschieden uns für das günstigste im Sortiment. Das, was alle jungen Menschen hier trinken: Goon! 4 Liter süßer Billigfuselwein für nur 12$. Auf zum Treffpunkt am Hafen. Wir waren sehr gespannt, was uns erwartet. Im Reisebüro hatte ich gesagt, dass ich auf keinen Fall auf ein Partyboot will. Da unser Boot aber "Spank Me" heißt, liegt der Verdacht nahe, dass es sich doch um ein Partyboot handelt. Am Treffpunkt bekam als erstes jeder einen Wetsuit zugeteilt, den wir bei jedem Schnorchelgang tragen sollen. Der Skipper machte eine kurze Ansage, bevor wir aufs Boot gingen und ließ deutlich verlauten:"This is definetly not a partyboat!" Puh, da war ich ziemlich erleichtert. Wenn ich Party machen will, kann ich eine Stunde nach Malle fliegen, dafür muss ich nicht ans andere Ende der Welt reisen :D So, dann hätten wir das ja jetzt geklärt. Schnell warfen Laura und ich uns noch eine Seasickness-Pille ein und dann betraten wir das Boot. Normal werde ich nicht seekrank, aber ich war noch nie so lange auf einem Segelboot, also besser just in case vorbereitet sein. Will mir ja nicht den Tripp ruinieren, indem ich nur über der Kloschüssel hänge. Aber ich kann euch beruhigen, habe nach der einen Tablette keine mehr eingenommen. Keine Probleme auf hoher See :)

Mit 4 Crew-Mitgliedern waren wir 32 Mann an Bord. Geschlafen wurde unter Deck in kleinen Doppelbettkojen. Da war ich doch froh, dass ich Laura hatte und mir den engen Raum nicht mit jemandem Fremden teilen musste. Gegessen wurde oben auf dem Deck. Für Stühle oder Tische gibt es keinen Platz. Man sucht sich irgendwo ein Plätzchen, hockt sich hin und isst mit direktem Blick auf die Weiten des Meeres. Zwei Toiletten. Duschen darf man nicht wirklich. Shampoo und Conditioner waren gar verboten, aufs Boot mitzubringen. Nach jedem Schnorchelgang durfte man 30 Sekunden den Körper abwaschen. Könnt ihr euch vorstellen, wie meine Haare sich nach 48 Stunden Salzwasser angefühlt haben? :( Aber egal. Das wars wert! ;-)

Am Nachmittag hatten wir unseren ersten Schnorchelstopp bei Hook Island. Mit einem kleinen Motorboot wurden immer 9 Gäste nacheinander zum Reef gebracht. Hier im südlichen Bereich des Great Barrier Reefs ist das Wasser eher trüb, nicht so klar wie im Norden bei Cairns. Aber das Schnorcheln hat mir hier irgendwie mehr Spaß gemacht. Vielleicht, weil hier mehr Fische unterwegs sind und man näher an sie ran kommt. Heute Abend der erste Sonnenuntergang auf den Wellen. Wundervoll. Wie die Australier sagen würden: "So peaceful." Als ich das Boot betrat, habe ich das Handy ausgeschaltet. Nur die Wellen, der Wind und ich :)

Nachdem wir mit dem Abendessen fertig waren, war mittlerweile auch das Sonnenlicht verschwunden. Alle saßen draußen und schnackten miteinander. Plötzlich rief einer: "Dolphin! Dolphin!" Schnell hatten sich alle um ihn versammelt. Einer der Crew-Mitglieder leuchtete das Meer aus, damit wir besser sehen konnten. Tatsache, ein sicher 3 Meter lager Delfin lieferte uns eine Privatshow, sprang aus dem Wasser, kam unserem Boot ganz nah, schwamm ein paar Runden direkt vor unseren Augen. Wir konnten ihm sogar beim Jagen und Fressen zuschauen. Absolut genial. Bald folgten ihm drei kleine 1 Meter lange Riffhaie. Definitiv mit eines der Highlights meiner Reise. Wildlife pur! Ab 22 Uhr wurde die Musik leise gedreht und ab 00 Uhr ausgeschaltet. Laura und ich schnappten uns unsere Kissen und die Decke und machten es uns auf dem Deck unter dem sternenklaren Himmel bequem. Bin auch eingeschlafen. Aber nach einer Stunde mit Schmerzen aufgewacht und doch in die Koje geklettert. So schön es unter den Sternen auch sein mag, bequem ist was anderes.

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