Mittwoch, 12. November 2014

Tasmania - South East Coast

Um 9 Uhr morgens hatte mich der Airport Shuttle in St. Kilda abgeholt. Die Verbindung zum Flughafen ist von ganz Melbourne aus unglaublich schlecht. Öffentliche Verkehrsmittel wie Bus, Tram und Zug bringen einen nicht zum Flughafen. Man ist darauf angewiesen, einen der Shuttle Busse im Voraus zu buchen. Nach 60 Minuten erreichten wir den Flughafen und ich dachte mich trifft der Schlag als ich die Halle betrat. Eine Warteschlange zog sich am Jetstar-Schalter durch die komplette Halle. Mein Flieger geht in einer Stunde, wie soll das gehen? Ich hatte zwar schon online eingecheckt, aber was bringt mir das, wenn ich noch mein Gepäck abgeben muss? Das Problem war, dass Jetstar einfach mal acht Flüge gleichzeitig eincheckte anstatt den jeweiligen Flügen separate Servicezeiten zuzuteilen. Was ist das denn für ein System?  -_-  Aufgrund der Zeitknappheit mogelte ich mich etwas weiter vorne in die Schlange. Während ich in der Schlange wartete, schrieb mir Philipp eine Nachricht, ob ich auch in der mega langen Schlange stehen würde. Philipp hatte ich im Schwimmverein in Hameln kennengelernt. Mittlerweile wohnt er aber schon länger an der Ostküste Australiens. Wenn wir schon mal auf dem selben Kontinent sind, können wir uns doch mal wieder treffen :) Da er die Ostküste nun zu genüge kennt, hatte er Tasmanien vorgeschlagen. Zum Glück! Von alleine wäre ich da vermutlich nicht drauf gekommen, die größte Insel Australiens zu bereisen. Noch schnell durch den Sicherheitscheck und dann zum Boarding, welches bereits begonnen hatte. Als ich im Flieger saß, schrieb ich Philipp, dass er sich beeilen müsse. Er antwortete, dass er grade erst seinen Koffer abgegeben hat und noch durch den Sicherheitscheck müsse, wo abermals eine lange Schlange auf ihn wartete. 15 Minuten nach mir saß er dann auch endlich im Flugzeug. Was ein Stress! Aber jetzt kanns losgehen.

Nach 75 Minuten landeten wir schließlich in Tasmaniens Hauptstadt Hobart. Hier sind es knapp unter 20 Grad und die meiste Zeit über windet es, also werden wir vermutlich die meiste Zeit über eine Jake tragen. Mit dem Tasman Airport Shuttle ging es in die City, direkt bis zum Hostel. Da die Autovermietung sonntags geschlossen ist, waren wir mehr oder weniger gezwungen, die erste Nacht in Tasmanien im Hostel zu verbringen. Als wir das 12er-Zimmer betraten, das wir gebucht hatten, war der erste Eindruck eher weniger freudig! CHAOS PUR! Überall lagen Klamotten zerstreut herum, ob benutzte Wäsche oder frische Wäsche - Man wollte es besser nicht wissen. Jede freie Fläche in dem Zimmer war mit irgendwelchen Utensilien belegt. Nix wie weg hier! Schnell noch die Betten beziehen oder besser gesagt, das was wir zum beziehen bekommen haben (Kissenbezug und Laken). Die Bettdecke war merkwürdigerweise schon bezogen - auch hier wollte ich besser nicht länger darüber nachdenken warum das so war. Am Nachmittag erkundeten wir Hobart. Über 200.000 Einwohner hat Hobart. Trotzdem schafft es die Stadt, wie ein verschlafenes Dorf zu wirken. Am Hafen gönnte ich mir ein Eis :) Da hatte ich die Strapazen der Anreise schnell vergessen. Später schauten wir noch in ein schönes Cafe am Battery Point rein, dem ältesten Viertel Hobarts. An diesem Abend war ich zum Glück so müde, dass ich von der ganzen Hektik im Zimmer nichts mehr mitbekam und die Nacht durchschlief.

Am nächsten Morgen holten wir dann unseren Campervan ab, der für die nächsten 10 Tage unser zu Hause sein wird. Wir waren wirklich positiv überrascht von der guten Aufmachung des Campervans, der immerhin schon knappe 240.000 Kilometer aufm Tacho hat. Wir haben eine kleine Küchenzeile inklusive Waschbecken und sogar zwei Campinggaskocher. Was ein Luxus :) Unser erster Stopp für den Tag ist Port Arthur im Südwesten Tasmaniens. Auf dem weg dorthin erhält man schon einen guten Eindruck von der wundervollen Landschaft Tasmaniens. Port Arthur liegt wie eine Halbinsel an der Insel und eignet sich so aufgrund seiner nätürlichen Begrenzung wunderbar als Gefängnis. Im 19. Jahrhundert war Port Arthur die Gefängnisstadt überhaupt. Alle Schwerverbrecher und schwererziehbare Jungen wurden hierher geschifft, Nur eine 100m breite Landzunge namens Eaglehawk Neck verbindet Port Arthur mit dem Festland, wenn man das so nennen kann, da Tasmanien selbst ja auch eine Insel ist.

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