Melbourne - Kunst & Geschichte

Willkommen in Melbourne! An Ricarda und Davids letztem Tag in Australien erreichten wir Melbourne. Da die Stadt ziemlich überlaufen ist, war der erste Eindruck von der langen Parkplatzsuche etwas getrügt, brauchten wir mit unserem hohen Rooftoptent doch wieder eine freistehende Parkfläche. In ein Parkhaus passen wir in der City leider nicht :( Irgendwann hatten wir tatsächlich eine Parkfläche gefunden. Auf in die City. Bourke Street, Elisabeth Street und Swanston Street hießen unsere Anlaufpunkte. Ricarda fand ein paar hübsche Läden und shoppte ein bisschen. In einem Haushaltsladen kaufte sie Plätzchenförmchen, etwas, das sie in ihrer Küche im alltäglichen Gebrauch haben kann und sie immer an Australien erinnern wird. Niedliche Idee :)

Am Abend fuhr ich die beiden zum Flughafen, leider ist unsere gemeinsame Zeit nun rum :( Die beiden haben 30 Stunden in der Luft vor sich, bis sie wieder im heimischen Münster sind. Für mich geht es weiter in den Süden Melbournes, nach St. Kilda. Nach etwa einer Stunde Fahrt über den Highway und durch die Innenstadt erreichte ich das Apartment meiner nächsten Unterkunft. Ich hatte mich bei der Couchsurfing Community angemeldet und einem auf mich nett wirkenden Pärchen eine Anfrage gesendet, ob sie mich für zwei Nächte "hosten" wollen würden. Sie waren einverstanden und nun ja da bin ich jetzt :) Sam machte mir die Tür auf und bat mich herein. Das erste, was er zu mir sagte war: "Setz dich und fühl dich wie zu Hause." Er hatte sich gerade etwas zum Abendessen gekocht und bot mir etwas davon an. Wow! Nach so langer Zeit war dieses frisch zubereitete Mahl eine richtige Geschmacksbombe für mich! Es war gewürzt und beinhaltete frisches Fleisch und frisches Gemüse. Es war so unglaublich lecker! Und könnt ihr euch vorstellen, wie schön es nach zwei Monaten Reisen ist, auf jemandes Couch in jemandes Wohnung zu sitzen? Wundervoll :) Kurz nach mir kam auch Ella nach Hause. Sie wohnen nur drei Gehminuten vom Strand entfernt. Nachdem wir alle gesättigt waren, zeigten sie mir die Promenade. Schönes Ambiente hier, wie die Sonne am Horizont über dem Meer verschwindet. Am St. Kilda Pier habe ich dann endlich meine lang ersehnten Pinguine gesehen <3 So süß, wie sie aus dem Wasser watscheln und sich in den Felsen verstecken. Auf dem Rückweg spazierten wir die Acland Street entlang. Viele kleine Bars, Cafes und Restaurants zieren die lebendige Straße. Sam & Ella zeigten mir die Chocolateria San Churro, eine spanische Süßwarenkette, wo wir eine heiße Schokolade tranken. Bei der ganzen, leckeren Schokolade könnte ich da nicht arbeiten. Viel zu gefährlich :-P Diese Nacht schlief ich wie eine Prinzessin auf der riesen Couch. Sie war so groß wie das Zelt, was wir uns die letzten drei Wochen zu dritt geteilt hatten. Da war so viel Platz, ich wusste gar nicht wohin mit meinen Beinen und Armen.

Am nächsten Morgen bin ich um 6:30 Uhr mit Ella am Strand Laufen gegangen. So starte ich doch gerne in den Tag :) Zum Frühstück hat sie uns Omlett mit Blauschimmelkäse und Kräutern aus dem Garten gemacht. Nachdem ich nun über 4 Wochen keinen Käse und keine Eier mehr gesehen habe war dieses Frühstück wie Himmel auf Erden! Nach diesem stärkenden Frühstück fuhr Ella zur Arbeit. Sie gab mir einen Wohnungsschlüssel, sodass ich nicht abhängig von Ellas und Sams Arbeitszeiten sein muss. Ich genoss die Ruhe in der Wohnung, setzte mich auf die Couch, schaute fern und fühlte mich einfach mal zu Hause :) Ein wenig später machte ich mich auf den Weg in den Westen der Stadt, dort musste ich unseren Mietwagen abgeben. Mal wieder mitten durch die City. War ich froh, als ich das Auto endlich abgegeben hatte. In solchen mega Städten fühle ich mich doch in der Tram wohler als im Auto. Nun hatte ich kein Auto mehr, wie komme ich nun in die Stadt? Auf zur nächsten Trainstation. In ganz Melbourne  gilt das System mit der mykicard. Ähnlich wie in Singapur lädt man diese Karte mit Geld auf und kann dann alle öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Blöd nur, wenn der Automat, der einem die Karte aushändigen soll, kein Cash nimmt und man die Pin seiner Kreditkarte vergessen hat^^ Eine nette Passantin kam mir zur Hilfe, indem sie mit ihrer Karte für mich bezahlte und ich ihr das Geld in Bar gab. Innerhalb von 20 Minuten erreichte ich das Stadtzentrum. In der Flinders Street direkt am Federation Square stieg ich aus. Hier steppt der Bär - egal ob Nacht oder Tag. Erst hatte ich in Betracht gezogen, diesen Tag zum Oaks Day des Melbourne Cup-Rennens zu gehen, aber erstens habe ich weder ein hübsches Kleid, noch High Heels, noch einen Hut dabei und alleine macht das auch nicht viel Spaß. Aber am Federation Square, wo die Races auf einer überdimensional großen Leinwand live übertragen werden, habe ich auch viel vom Melbourne Cup Feeling mitgenommen. Überall aufgestylte Ladies in wundervollen, bunten Kostümen und Männer in edlen Anzügen. Übrigens hatte dienstags ein deutsches Pferd den Melbourne Cup gewonnen! Wer von euch hat gewettet? :D

Direkt neben dem Federation Square ist die National Arts Gallery of Victoria, wo ich zwei Stunden verbrachte. Tolle Bilder! Vor allem die Bildbeschreibungen waren interessant, insofern, dass sie oft auch Informationen über den geschichtlichen Hintergrund geben. Danach schaute ich mir die State Library an, wo ich einige Zeit zwischen den Studenten saß und an meinem Blog schrieb. Gerade als ich gehen wollte, kam mir eine junge Frau entgegen und fragte mich, ob ich ihre Karte für die Exhibition Les Miserables haben wollen würde, ihre Fremdin hatte ihr abgesagt. Wieder mal Glück gehabt. So verbrachte ich weitere eineinhalb Stunden in der Library in dem abgetrennten Bereich der Exhibition. Nachdem ich nun die Hintergründe zu dem Buch kenne, will ich es unbedingt lesen.

Am Abend habe ich mit Sam und Ella und zwei Freuden von ihnen im Park gepicknickt. Richtig schön, das sollte man in Deutschland mal öfter machen. Wenn jeder etwas mitbringt, sind die Vorbereitungen auch schnell getroffen ;-)