Mittwoch, 7. Januar 2015

North Island - Rotoura, die zweite

Die Maoris verehren diesen nach faulen Eiern stinkenden Ort namens Rotoura. Deshalb leben hier ungewöhnlich viele von ihnen, 35% der Stadtbevölkerung machen sie aus. Drei verschiedene Stämme bieten hier Maori-Konzerte an,  die von Scharen von Touristen besucht werden. Die Entscheidung für welche der drei Veranstaltungen wir uns entscheiden sollten, wurde uns dadurch abgenommen, dass nur noch bei einer Platz frei war für den heutigen Abend. Wir waren sehr gespannt wie so ein für Touristen initiiertes Maori-Konzert wird. Ein Maori stellte sich als Rob vor. Vielmehr bot er uns an, ihn einfach so zu nennen. Seinen Maori-Namen könnte eh keiner aussprechen, weniger noch sich merken. Rob führte uns erst zu den Erdöfen, wo seine Cousins das Abendessen für uns vorbereiteten. Sie klappten schwere Steinklappen auf und brachten dampfendes Hähnchen, Kürbis und Kartoffeln zum Vorschein. So wie die Maoris früher ihr Essen zubereitet haben, unter der Erde. Danach führte er uns zum Haupteingang des Maori-Dorfes. Ein Tourist wurde als Repräsentant für die gesamte Touristengruppe gewählt. Rob bereitete uns darauf vor, dass gleich einer aus dem Haus stürmen wird und eine Art Kriegstanz aufführen wird. Gruselig, sah auch ein bisschen verrückt aus. Am Ende seiner Darbietung legte er ein Blatt vor die Füße unseres Repräsentanten. Rob gab diesem das Signal, es aufzuheben. Das war dann wohl das Zeichen dafür, dass wir in Frieden kommen. Anschließend begrüßten der Kriegstänzer und unser Repräsentant sich auf die Maori Art und Weise. Man gibt einander die Hand, bewegt die Köpfe aufeinander zu, bis Stirn und Nase sich berühren, dann gibt man sich zwei Stupser. Daraufhin wurden wir in das Haus der Maori eingeladen. Alle nahmen Platz, während die komplette Maori-Familie auf der Bühne ihre tänzerischen und sängerischen Künste zum Besten gaben. Auch das "Haka" wurde aufgeführt, welches dazu dient, die Feinde einzuschüchtern. Wirklich beeindruckend. Die All Blacks führen das immer auf, bevor das Rugby-Spiel beginnt. Davon habt ihr sicher schon gehört, relativ bekannt. Sie  schreien, rufen, klopfen sich auf die Oberschenkel, strecken die Zunge raus und verdrehen die Augen dabei. schon etwas angsteinflößed. Anschließend stand Dinner auf dem Plan. Ein Festmahl, das "Hangi" wurde uns serviert, was eine regelrechte Geschmacksexplosion für mich bedeutete :) Mengen an Seafood, Gemüse, Fleisch und Nachtisch. Wow! Später konnte man uns nur noch hinausrollen. Mit einem kleinen Bus wurden wir zum Geysir gekarrt, weil wir nicht mehr in der Lage waren, die 100m selbst zu laufen :D Wir kamen genau zur richtigen Zeit, der Geysir lässt gerade, Dampfe und Gase frei, was sich auch schnell in der Nase bemerkbar macht. Passend zu den gelben Schwefelschlieren im Gestein fing es regelmäßig an, danach zu stinken.

Am nächsten Morgen stand ich frühs auf, um joggen zu gehen. Nach nur 5 Minuten erreichte ich den See, der an manchen Stellen brodelte, dampfte und stank. Wie halten die Menschen das hier aus mit dem Gestank? Aber ich bin sehr froh, Rotoura nochmal mit Sonnenschein gesehen zu haben. Da gefällt mir die Stadt doch gleich viel besser ;-)

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