Freitag, 30. Januar 2015

South Island - Kaikoura, Whale Watching

Nachdem wir heute Morgen von Delfinen geweckt wurden, die quasi direkt vor unserer Nase schwammen, waren wir guter Dinge, dass die uns bevorstehende Whale Watching Tour erfolgreich sein würde. Da es um 12:15 Uhr losgehen soll, fanden wir uns vorsichtshalber eine Viertelstunde früher am Whale Watching Center ein. Aber die Tour startet nicht um 12:15 Uhr, sondern um 12:45 Uhr. Um 12:15 Uhr ist nur der Check-In. Bis es losgeht dürfen wir die Zeit selbstverständlich im Souvenir-Shop verbringen. Ohman, deshalb mag ich diese geführten Touren nicht -_-  Um 12:45 Uhr erhielten wir dann schließlich ein Safety-Briefing per Monitor. Anschließend wurden wir in einem Bus 10 Minuten zur Marina gekarrt. Ein schickes Speed-Boat wartete dort auf uns. An Board erhielten wir noch einmal ein paar Sicherheitshinweise. Endlich gehts los. Während wir ins offene Meer steuerten, zeigte uns eine Angestellte verschiedene Präsentationen über diverse Wale und erklärte hier und dort auch etwas über die Tiere. Relativ informativ und interessant sogar :) Dadurch wurden wir wenigstens von den heftigen Wellen abgelenkt.

Irgendwann stoppten wir, der Kapitän marschierte mit einem riesigen Didgeridooähnlichem Rohr nach draußen, hielt das eine Ende ins Meer und am anderen Ende horchte er in seine angeschlossenen Kopfhörer. Dann kam er wieder ins Innere des Bootes und sprach mit einer Angestellten. Diese erklärte uns im Anschluss, dass der Kapitän durch das Mikrofon der Wale hören konnte. Er sei jetzt schon 45 Minuten unter Wasser und würde kürzlich an die Oberfläche kommen müssen, um Luft zu holen. Wir dürften nun alle nach draußen und sollen unsere Kameras bereithalten. Dann begann das Warten. Alle waren gespannt und starrten auf die Wasseroberfläche. Bewegt sich da etwas? Nein :( Noch drei mal hielt der Kapitän das Mikrofon ins Wasser. Dann endlich die Information der "Whale Watcherin", welche sich auf dem Dach des Bootes befand, um eine bessere Sicht zu haben, dass er aufgetaucht ist. Und dann sahen auch wir ihn... Wow! Gigantisch! Was ein riesen Teil. Vor uns lag ein Pottwal, etwa 5 Minuten lang durften wir ihm beim Atmen an der Wasseroberfläche zusehen. Auf Englisch heißt der Wal "Sperm Whale". Aber nicht etwa, weil der Wal diese Form hätte. Nein. Die ersten Walfänger, die den Kopf eines Sperm Whales öffneten fanden Tonnen dickflüssiger, weißer Substanz vor. Für sie sah es aus wie Sperma, deshalb nannten sie den Wal so. Jahre später öffneten sie den Kopf eines Weibchens und fanden dieselbe Flüssigkeit vor. Da kann wohl etwas nicht stimmen. Um Sperma handelt es sich also nicht bei dieser Substanz. Heute weiß man, dass der Pottwal Tonnen an Öl in seinem Kopf speichert, welches ihn zum ab - bzw. auftauchen verhilft, je nachdem, ob er es abkühlt oder aufwärmt. Der Name "Sperm Whale" blieb trotzdem. Man setzt einfach ein "male" oder "female" davor, um zu verdeutlichen von welchem Geschlecht man spricht. Nach etwa 5 Minuten sagte die Whale Watcherin uns Bescheid, dass der Wal nun abtauchen würde. Während der Wal abtauchte, zeigt er sich nochmal in ganzer Hülle und Fülle. So sahen wir auch seine Schwanzflosse. Echt super, das mal hautnah mitzuerleben :) Auf unserem Weg zurück zur Marina passierten wir noch eine Gruppe von quirligen Delfinen, die uns eine Weile begleiteten. Kaikoura hat sich definitiv gelohnt! Wir sind zwar quasi 400 Kilometer extra gefahren, nur um diesen Ort zu besuchen, aber das war es sowas von Wert! Ein tolles Highlight zum Schluss unserer Reise.

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