Dienstag, 16. September 2014

Perth - Museum und Stadtrundgang

Heute Morgen bin ich um 8 Uhr aufgewacht und dachte: Das ist genau die richtige Uhrzeit, um im nahe gelegenen Kings Park eine Runde laufen zu gehen. Im nächsten Moment fiel es mir allerdings doch sehr schwer, mein warmes, weiches und bequemes Bettchen zu verlassen. Im Endeffekt fielen mir die Augen doch wieder zu und ich genoss einfach die Tatsache, nicht aufstehen zu müssen, mit sagenhaften 11 Stunden Schlaf :) Gegen 10:30 Uhr machten Chis und ich uns dann auf den Weg zum nächsten Supermarkt (Woolworths), um unseren ersten Großeinkauf hinter uns zu bingen. Uns ist aufgefallen, dass die hier echt eine abgefahren große Auswahl an Fertigessen, Dosenfutter und Instantkram haben. Wenn wir demnächst also nur noch einen Gaskocher und keine Küche mehr zur Verfügung haben, kann unsere Nahrungsaufnahme immer noch "abwechslungsreich" sein :-P

Nach dem Frühstück ging es zu Fuß in die Stadt. Als erste Sehenswürdigkeit stand das Western Australia Museum auf unserer Liste. Zuerst wurden wir durch eine Tierabteilung geführt, wo die verschiedensten Skelette ausgestellt wurden. Wusstet ihr, dass der Mensch mehr Ähnlichkeit zu den Gorillas hat als der indische Elefant zum afrikanischen? Verrückt. Im Obegeschoss des Museums wurde die komplette Geschichte der Aboriginies ausgestellt und erläutert. Extrem spannend und interessant. Kaum zu glauben was diese Bevölkerungsgruppe alles durchmachen musste. Die Zeit von Unterdrückung, Vertreibung, Entführung, Gefangennahme, Versklavung und Völkermord begann mit der Ankunft der Europäer in Australien vor ca. 200 Jahren. Erst vor ein paar Jahren wurde der Sorry-Day eingeführt. Es wurde offiziell anerkannt, dass den Aboriginies all die Jahre Unrecht angetan wurde und dass ihre Kultur im Wesentlichen ein wichtiger Schatz des Landes ist und nicht eliminiert werden muss. Der Sorry - Day soll Black and White vereinen, den Aboriginies den ihnen zustehenden Respekt einbringen und daran erinnern, welche Fehler in der Vergangenheit gemacht wurden, die die Leben dieser Menschen nachhaltig beeinflussten. 3 1/2 Stunden waren wir hier. Haben gar nicht gemerkt, wie schnell die Zeit vergangen ist. Wenn ich die nächsten drei Monate die Möglichkeit bekommen sollte, mehr über die Aboriginies zu erfahren, werde ich die Chance auf jeden Fall wahrnehmen!

Am Nachmittag/ Abend liefen wir die Sehenswürdigkeiten in der Stadt zu Fuß ab. Dabei fiel uns immer wieder auf wie wir die anderen Passanten ständig von ihrem Weg drängten, weil wir instinktiv rechts liefen und die uns entgegenkommenden Australier natürlich für sich gesehen links liefen. Bevor wir am Samstag auf die Straßen losgelassen werden, müssen wir das mit dem LINKS Gehen und vor allem Fahren drauf haben! Bei den meisten Fußgängerüberwegen wird die Gangrichtung sogar in Pfeilrichtung auf dem Boden angezeigt. Auf der großen Fußgängermeile Haystreet läuten pünktlich um 17:30 Uhr die Swan Bells der Feierabend ein. Alle stürmen aus der Läden raus, Hektik bricht aus, jeder will nur noch nach Hause. Kurze Zeit später wird es ruhig auf den Straßen, sie sind wie lee gefegt. 15 Minuten später geht hier die Sonne unter und dann ist der Tag hier vorbei. Während auf der Zeil in Frankfurt die Menschen noch bis 20 Uhr auf der Ladenstraße entlang schlendern, ist hier um 18 Uhr Schicht im Schacht. Was noch aufgefallen ist... Irgendwie ist es echt merkwürdig, all die Menschen hier zu verstehen, wenn man im Vorbeigehen zufällig ein Paar Wortfetzen ihrer privaten Unterhaltungen aufschnappt. Normalerweise versteht man die Einheimischen des gewählten Urlaubslandes ja nicht unbedingt. In Hongkong habe ich z.B. niemanden verstanden :D 

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