Mittwoch, 24. September 2014

West Coast -Kalbarri National Park

"Schlaflos durch die Nacht" - war das Motto der gestrigen Nacht. Es war unglaublich kalt und so furchtbar windig. Da war selbst mit dickem Pulli und Ohropax nichts zu retten. Da mussten wir jetzt wohl oder übel durch. Gegen 4:30 Uhr in der Früh wurde es ruhiger und ich dachte: Yes! Vielleicht schlafe ich ja gleich doch nochmal ein. Aber da hatte ich mich wohl zu früh gefreut. Eine halbe Stunde fand der Hahn der Ranch, es wäre Zeit, seine Hühner aufzuecken und fing fröhlich an, alle zwei Minuten laut zu krähen. Anfangs freute ich mich noch darüber, so hautnah Zuschauer der Natur - und Tierwelt zu sein. Aber als der Hahn einfach nicht mehr mit dem Krähen aufhörte, fragte ich mich nur noch: Ist das jetzt sein Ernst? Leider ja:( Irgendwan nachdem die Sonne begonnen hatte, aufzugehen -Oh Wunder! Schlief ich schließlich doch noch mal ein. Geweckt wurde ich gegen 8:30 Uhr von mähenden, quäkenden und bellenden Tieren auf dem Gelände. So das war das Erlebnis auf der Ranch. Bitte nicht nochmal! Aber es hatte natürlich auch positive Seiten. Zu nennen sind die entspannte, lockere Atmosphäre und die Campingküche :)

Auf geht es zum 10km langen Loop Trail im Inlandteil des Kalbarri National Parks. Tatsächlich war der Zugang zum Trail heute befahrbar und damit für die Touristen geöffnet. Auf den 15km bis zum Ausgangspunkt testeten wir das erste Mal unseren Allradmodus auf der unbefestigten Zufahrtsstraße aus. Funktioniert ;) Gestern auf dem Weg an der Küste entlang hatten wir einen Schwierigkeitsgrad von 3 auf der Wanderwegskala ( 1=sehr einfach, 6=sehr schwierig). Heute hatten wir eine 4, d.h. neben unpräparierten Wegen kam heute noch dazu, dass man ab und zu gar nicht wusste wo der Weg ist, klettern und sich an den Klippen entlang hangeln musste. Eine halbwegs gute Beinmuskulatur, Ausdauer, Gleichgewicht und Schwindelfreiheit sollte man hier schon haben. Nach den Strapazen der gestrigen Nacht vergaßen wir hier bei dem Anblick der vor uns liegenden Schluchten doch direkt unsere Müdigkeit. Ich kann das gar nicht in Worte fassen wie genial es hier war. Irgendwann kamen wir an einer Höhle in der Steinfelswand vorbei und beschlossen, hier ein Päuschen zu machen, weil ..." It's a lovely spot to have a break" wie eine der vorbeigehenden Wanderinnen zu uns sagte. Heute trafen wir unterwegs doch einige andere Touristen. Es wird frerdlich gegrüßt, manchmal sogar ein kleiner Plausch miteinander gehalten. So funktiert das hier, immer sehr freundlich und unkompliziert. Noch ein schnelles Touri-Bild am Natures Window und dann geht es nach 5 Stunden Aufenthalt zurück auf die  "Straße". Am Rand wachsen Grasbäume zu Hauf. Das ist eine typische Pflanzenart für Australien. Ihr Stamm ist extrem feuerresistent, überleben also das stärkste Buschfeuer. Die Blätter wachsen aber nur sehr langsam 0,5-2cm pro Jahr.

Da es bald dunkel werden würde, entschieden wir uns für einen Campingground in der Nähe des Parks. Gefunden haben wir den perfekten Fleck unmittelbar am Ufer des Murchison Rivers. Sehr idyllisch hier! Wir durften sogar unser eigenes, kleines Lagerfeuer machen. So saßen wir noch zweieinhalb Stunden nach Sonnenuntergang draußen um unser wärmerndes Feuer und begutachteten den Sternenhimmel. Leider ist mein Fotoequipmut nicht stark genug, um diesen Anblick für euch zu digitalisieren. Deshalb müsst ihr selbst ein Mal herfahren und euch von dem Sternenhimmel hier verzaubern lassen.

Mal sehen wie die heutige Nacht wird. Bisher werden wir von Wind, Fröschen und Gillen begleitet. Morgen geht es dann 350km weiter in den Norden. Gute Nacht.

1 Kommentar:

  1. Hallo Victoria,
    ich habe von Lisa den Link zu Deinem Blog bekommen (den ersten hatte ich verschlampt...). Jetzt werde ich Deine berichte relelmäßig lesen. Das ist ja alles total spannend. Und erst die Fotos: Wenn Du wieder hier bist, wird Dir alles wie mit einem Grauschleier belegt vorkommen - so bunt wie es in Asien ist. Ich bin gespannt wie Deine Reise weiter geht!

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